Donnerstag, 30.05.2019 Abfahrt 09:15 Uhr
Heute wird es spannend. Wir fahren auf der Sambre und müssen durch insgesamt neun Schleusen bis Landeslies und das wahrscheinlich mit teilweise gelegtem Dach. Die letzte schließt um 18:00 Uhr und die Strecke ist 50 km lang. Zudem ist es wieder bedeckt und es regnet leicht.
Wir haben keine Chance die gesamte Etappe zu schaffen. In einer älteren Reisebeschreibung steht, dass es zwischen Namur und Charleroi so gut wie keine Liegeplätze gibt. Deshalb entschließen wir uns dann relativ früh an einem kleinen Anleger festzumachen. Was ein ganz guter Plan ist, denn man erreichte Lidl fußläufig in 2 min. Auch sonst sind im Städtchen einige Einkaufsmöglichkeiten (Apotheke, Elektroladen und Marche). An diesem Anleger gibt es Platz für höchstens 5 Schiffe, und 2 Std. später sind alle Plätze belegt. Idyllischer Liegeplatz
14:20 Uhr Anleger Ankunft Pont de Route de Auvelais
Freitag, 31.05.2019 Abfahrt 09:05 Uhr
Der Unterlauf der Sambre ist nicht schön zu fahren. Die Ufer sind betoniert und schräg, das Wasser dunkelbraun und ein Anlegen ist nirgendwo möglich.
Gegen Mittag erreichen wir Charleroi. Ab da wird die Strecke wunderhübsch. Dafür müssen wir durch die unangenehmste Schleuse der ganzen Fahrt = Schleuse Monceau. Diese verursacht einen solch unfassbaren Strudel, dass ich das Schiff vorne nicht halten kann und wir uns die erste Macke eingefangen. Es sollten noch ein paar folgen, aber die Erste schmerzt bekanntlich am Meisten. Beim nächstenmal noch mehr Fender nach vorne!!! Der Hub dieser Schleuse liegt bei 5 Metern und das Wasser schießt mit voller Wucht aus dem oberen Schleusentor in die Kammer.
Haben Landelies erreicht und alle sechs Schleusen geschafft.
15:45 Uhr Ankunft Yachthafen Landelies
Samstag, 01.06.2019 Abfahrt 11:20 Uhr
Endlich angenehmes Frühlingswetter. Da läßt sich doch die wunderbare Flußlandschaft erst richtig genießen.
Hier, im Oberlauf der Sambre, ist lustiges Schleusen angesagt. Alle so klein und mit Handbetrieb. Erinnert uns natürlich sofort an McPomm und Lorenz an Frankreich. Mehr als 2 Schiffe gehen auch gar nicht rein. Lorenz ist so nett und macht häufig als erstes Schiff fest. Vorne bekommt man schon mehr vom Strudel ab als hinten.
Schleuse No. 7
Die in der Karte angegebenen Liegeplätze existieren überhaupt nicht mehr und so müssen wir bis Thuin durchfahren.
13:40 Uhr Ankunft Kaimauer in Thuin
Haben gerade noch einen Platz ergattert und liegen im Päckchen. In Thuin ist nicht wirklich viel los, die Dörfchen hier in der Gegend wirken alle recht verschlafen, aber irgendwie auch wieder sehr idyllisch.
Anscheinend ist aber ausgerechnet an diesem WE ein Motorradtreffen. Auf dem Marktplatz, wo auch der Bergfried steht, konnte einem schon etwas mulmig werden bei den ganzen Rockgruppen.
Die Besichtigung der Museumsbahn ist da schon etwas beschaulicher.
Sonntag, 02.06.2019 Abfahrt 08:55 Uhr
Heute wieder eine kurze Etappe und das Wetter kommt auf 28 Grad. Vorbei an wunderschöner Landschaft. Wir legen den Geräteträger, was aber bei dem herrlichen Wetter auch kein Problem darstellt.
Gegen Mittag erreichen wir die letzte kleine Schleuse No. 1 vor Frankreich und da wird es dann auch etwas bürokratisch. Die Kontrolle der Schiffspapiere dauert fast eine halbe Stunde.
Und immer wieder Idylle pur
12:40 Uhr Ankunft Yachthafen Port de Frontier Erquelinnes
Den Rest des Nachmittages verbringen wir faul in der Sonne.
Montag, 03.06.2019 Erquelinnes
Wir probieren zum erstmal unseren Fahrradgalgen. Klappt super !!
Sind ca. 30 km entlang der Sambre geradelt und die beiden Doggis sind fertig mit der Welt 🙂
Heute ist endlich unser erstes Grillen angesagt, obwohl sich das Wetter seit gestern mal wieder verschlechtert hat. Egal – wir grillen heute, auch wenn wir bis 21 Uhr warten müssen bis der Regen nachläßt.
Dienstag, 04.06.2019 Abfahrt 09:15 Uhr
Langsam fahren wir die Sambre wieder zurück, an Thuin vorbei bis wir die Schleuse von Abbaye erreichen. Dort können wir vor der Schleuse liegenbleiben. Das Schleusen war heute echt easy. Alle waren geöffnet, man konnte so hineinfahren und Lorenz und Stephan haben dann immer fleißig mitgeholfen, die Tore zu öffnen bzw. zu schließen.
13:45 Uhr Ankunft Kaimauer L‘ eqluse No. 8 Abbaye Kirche von Abbaye
Hier ist nix los, aber gute Restaurants. Wir wären ja gerne in der Caverne Abbaye essen gegangen, aber die hat leider erst ab Mittwochs auf, genau wie die dazugehörende Kirche. Das Plakat der Taverne sah so vielversprechend aus mit eigenes von Mönchen hergestelltem Bier.
Haben dann aber eine richtig gute Alternative gefunden: L‘ Auberge de Abbaye D’Aulne. Es gibt zwar nicht viel Auswahl, aber dafür sind die Gerichte sehr gut. Die Lammspieße sind ein Gedicht. Kaum auf unseren Schiffen angekommen, gibt es mal wieder einen absoluter Wolkenbruch, gefolgt von starkem Gewitter. die Boote sind überhaupt mit Blättern und abgerissenen Zweigen.
Mittwoch, 05.06.2019 Abfahrt 09:05 Uhr
Heute ist ein wirklicher Sch….tag. Es regnet den ganzen Tag.
Dann kommt die Horrorschleuse Monceau – aber diesmal schleusen wir ganz entspannt nach unten. Entweder liegt es an einem netteren Schleusenwärter oder an dem Umstand, daß wir nur mit halber Kammer schleusen.
Gegen 11 Uhr erreichen wir Charleroi und biegen ab auf den Kanal Charleroi – Brüssel. Hier haben wir dann natürlich auch wieder die großen Schleusen und damit auch die Berufsschiffer. Zuerst haben diese ja noch Geduld mit den ganzen Freizeitkapitänen und wir dürfen netterweise anfänglich auch noch an den Berufsschiffern festmachen. Der stinkt nach Gülle
Aber nach der 2. Schleuse sind sie es leid und hängen uns ab. Schleusentore zu und wir müssen deshalb über eine Stunde warten, bis wir dann auch mal schleusen dürfen. Wäre ja nicht so schlimm, wenn nicht alle Klamotten und Handschuhe klatschnass wären durch den andauernden Regen. Ich bin zudem durchgefroren. Ich geb es zu : ja, ich bin ein echtes Weichei 🙂
15:55 Uhr Ankunft Yachthafen Bellecourt / S.N.E.F.F.E
Am Abend ist erneuter Weltuntergang. Man kann nicht mal sein eigenes Wort verstehen, so prassen die Hagelkörner aufs Dach nieder.
Donnerstag, 06.06.2019 Abfahrt 09:00 Uhr
Heute wird mal wieder spannend. Wir passieren das Aquädukt Canal de Grande, welches 70 m über Straßenniveau liegt.
Danach erreichen wir das größte, 2002 neu gebaute, Schiffshebewerk Europas:
Strepy- Thieu. Laut Beschreibung soll der „Aufzug“ die Schiffe mit 20 cm / sec. nach unten bringen. Es gilt 73 m Höhenunterschied zu überwinden.
War ganz schön aufregen in diesen Trog zu fahren, weil wir nicht wußten, was da auf uns zukommen würde. Es war aber sowas von entspannt. In nur 15 min. waren die 73 m Höhenunterschied überwunden und weiter geht es nach Mons.
13:50 Uhr Ankunft Yachthafen Mons
Der Hafen liegt prima, sind allerdings ca. 3 km bis zum Zentrum, ca. 30 min. Fußweg. Lohnt sich aber, da Mons eine schöne, historische Stadt ist, mit vielen Geschäften und Restaurant.