Tag 11, Samstag 07. August Dordrecht – Albasserdam (Fahrradtour nach Kinderdijk)
7,4 km – 3 Brücken ( 2 vorm Hafen) – 1 Std
Wieder nur 1 Stündchen unterwegs gewesen und gelandet in Albasserdam. Wir wollen einem Tipp von Bekannten aus unserem Hafen folgen. Diese waren ganz begeistert von einer Windmühlenanlage in Kinderdijk und Albasserdam ist nur 4 km entfernt. Der Hafen liegt zentral zur Stadt, ist jetzt von der Anlage nicht wirklich so schön, aber es gibt einen sehr netter Hafenmeister. Ich bekomme sogar eine Vereinsflagge geschenkt. Gestern in Dordrecht hatte ich leider kein Glück – Fagge gibt’s nur für Vereinsmitglieder. Wetter ist mal wieder so la la. Haben unsere Fahrräder schon fast fertig, als ein Regenschauer kommt, der mal wieder so nicht angekündigt war. Müssen dann noch fast 1 h warten, bis es endlich losgehen kann. Die Anlage liegt zwischen Poldern und ist wirklich sehenswert. Für 19..- kann man sich gewisse Mühlen von Innen anschauen und mit einem Boot Hop on Hop off machen. Da wir aber schon mehrere Mühlen in den Niederlanden besichtigt haben, verzichten wir darauf. Es macht Spaß durch die Polder zu radeln und die Mühlenanlage von außen zu sehen.
Die Mühle wird vorbereitet Tuch hängt Mühle läuft


Tag 12, Sonntag 08. August Albasserdam – Rotterdam
18,8 km – 2 Schleusen – 2,2 Std
Heute morgen haben wir echt überlegt, ob wir wirklich ablegen. Starker Wind in Böen 6-7 Bf. Hier lohnt es sich zwar nicht wirklich zu bleiben, aber ein Risiko mit dem Boot wollen wir natürlich auch nicht eingehen.

Allerdings soll es morgen auch nicht besser werden, eher noch windiger. Wir nutzen dann doch ein kleine Flaute und legen ab. Wir müssen wieder durch die Werfbrug und warten auf den Brückenmeister. Den hätten wir besser noch vom Hafen aus angefunkt, bevor wir losgefahren sind. Jetzt folgen, glaube ich, die bisher härtesten 10 min. für meinen Skipper. Wind und Wellen laßen kaum Möglichkeiten im engen Hafenbecken zu manövrieren. Wir wollen aber nicht festmachen, da der Wind uns zu sehr auf die Mauer drücken würde. Aber auch diese Situation meistert Stephan bravourös.
Später kommen wir an einer Wohnanlage vorbei, die ich mir gut als Altersruhesitz vorstellen kann ;-). Schöne große verglase Balkone mit Blick aufs Wasser

Die Fahrt unterwegs geht dann besser als erwartet. Es sind nicht viele Berufer unterwegs, da Sonntag ist. Unterwegs sehen wir die Arche Noah, die dort schon seit Jahren liegt 🙂

Eine halbe Stunde später erreichen wir Rotterdam
Segeln vor den Toren Rotterdams
Dann sind wir leider zu füh an der Grote Parksluis ( Öffnung erst um 11 Uhr) und müssen da wieder mit Wind und Wellen eine gefühlte Ewigkeit ( 30 min.) kreisen. Nix zum festmachen. Als wir durch die Piet de Hochbrug fahren wollen, erfahren wir, daß die nachfolgenden Brücken am Sonntag nicht öffnen. Vorher lesen macht klug ;-). Ob man da offiziell liegen darf, wissen wir nicht, aber es kommt auch keiner, der uns wegschickt. Wir liegen nur 1 km von der Rotterdammer Altstadt entfernt. Stephan möchte aber das Boot nicht unbeaufsichtigt lassen und so mache ich mich allein zum Sightseeing auf. Die sogenannte Altstadt besteht auch heute noch Resten der früheren Innenstadt, die den Krieg tatsächlich überdauert haben.
Delfshaven Pilgrims Vater Kirche. Von hier flohen 1620 die Protestanten nach England




Und dann ist die Woche wohl Delfhavener Hafenfest und heute findet zum Ausklang noch ein Mittelaltermarkt statt. Mir ist es dort nur zu voll, deshalb schaue ich lieber von der Straße aus zu.

Tag 13, Montag 09. August Rotterdam – Delft
13,3 km – 6 Brücken – 2,2 h
Wir sind durch alle Brücken gut durchgekommen. Unser Glück war vielleicht auch, daß ein Berufsschiffer vor uns fuhr. Der Delfshavenschee Schie Kanal ist schön zu fahren, wenn die Sonne sich hätte blicken lassen, sicher noch schöner.

Wir haben auch Glück im Passantenhafen Delft – es ist noch was frei. Liegen zuerst an einen freien Platz an die Straße, aber dort ist es dann doch ziemlich laut. Wechseln dann auf die andere Seite ins Päckchen.

Dann machen wir uns auf ins Zentrum, wo uns auch schon nette Vögel begegnen 😉
Wir haben auch Hunger
Weiter geht’s zum Stadthuis und zur Alten und Neuen Kirche
Stadthuis
Nieuwe Kerk Gruft der Oranjer

Erweiterung der Oranjegruft. Dabei werden ganz alte Grabstellen freigelegt Die Decke besteht aus Holz
Oude Kerk
Eines der schönsten Kanzel der Niederlande



Apotheke
Der Prinsenhof ist ein ehemaliges Kloster, heute ein Museum. Hier residierte Wilhelm von Oranje I von 1572 bis zu seiner Ermordung 1854. Das geschah auf dem Weg in sein Schlaf-/Arbeitszimmer.
Nach einem längeren Spaziergang erreichen wir den Ort, der bei keinem Delftbesuch fehlen sollte 😉

Und so wird es angefertigt
Häschen für die Asiaten Die Teller könnten mir gefallen Und erst die Likörgläschen
Tschüss Delft

Tag 14, Dienstag 10. August Delft – Anleger vor Leiden
21 km – 17 Brücken – 1 Schleuse – 4,5 h
Wir fahren heute relativ spät los, da es morgens immer wieder Regenschauer gibt. Aber bei Sonne machts ja auch mehr Spaß und die kam dann auch, als wir losfahren. Zwischendurch ist der Kanal ziemlich begrünt durch Wasserlinsen.
Wasserlinsen
Die Kanalfahrt ist seit Rotterdam wirklich wunderschön und wir bewundern diese prachtvollen Häuser und Villen. Unfassbar, wie viele davon am Wasser stehen. Hier mal eine kleine Auswahl

Diese süße kleine Sluis Leidschendam kommt nach etwas mehr als 2,5 h Fahrt in Leidschendam. Der Ort sieht übrigens sehr nett aus. Lohnt bestimmt mal einen Abstecher hin. Man kann direkt hinter der Schleuse an einer Mühle anlegen.

Gibt’s auch einen Kaffeee beim Schleusen 🙂 Insgesamt passieren wir heute 17 Brücken
Unterwegs sehen wir 3 Boote der Wasserscouts die treideln.


Eigentlich wollen wir ja nach Leiden reinfahren. Aber dann entdecken wir einen Anleger mitten im Grünen. Da es schon Nachmittag ist, die Brücken kosten halt Zeit, beschließen wir einfach hier liegen zu bleiben. Uns gegenüber ist direkt der Zugang zu einem Park.