von Haarlem zurück nach Herten

Tag 41 Montag 06. September RotterdamLiegeplatz b. Haastricht
32,0 km – 6 Brücken – 3 Schleusen – 4,75 h
Heute richten wir unsere Fahrt nach der Tide aus. Natürlich kämen wir auch gegen den Strom an, aber dann müssten wir mit maximaler Drehzahl fahren und kämen trotzdem nur auf 6 -7 km/h. Wir laufen deshalb erst gegen 14 Uhr aus. Nach der Grote Parksluis kommen wir auf’s große Wasser = Nieuwe Maas. Jetzt fahren wir vorbei an der Skyline, die wir vorher schon von Land bewundert haben und wir fahren durch die Erasmusbrug.

Das luxeriöse 50 m lange Partyschiff für bis zu 250 Personen liegt am Kai in Rotterdam

Wir „sausen“ mit 13 km/h die Niuewe Mass herunter, die Sonne scheint und ich genieße die „Cabriofahrt“. Alles läuft gut bis zur Brücke Haastrecht. Die macht von 16:30 – 18:00 Pause und wir sind durch unsere spätere Abfahrt nicht rechtzeitig dort. Macht aber nix – ich sonne und Stephan nimmt schon mal in etwas verfrühtes Abendessen zu sich. Durch unser Cabrio kommen wir jetzt doch auch schon durch viel mehr Brücken durch. Kleine Erleichterung, die uns auch während der nächsten Tage zeitlich guttut.

Abendessen
Immer wieder spannend zu sehen, was so alles von den Hausbewohnern geparkt wird.

Und weiter geht’s

Wir fahren noch durch die Waaierssluis und die Goverwellebrug und finden ein nettes Einzelplätzchen an der grünen Wiese.

Anderentags fahren wir durch die Haastrechtsbrug und stellen fest, hier wäre es noch schöner gewesen. Vor und nach der Brücke sind lange Stege und von dort kommt man auch in die Stadt Haastrecht.

Tag 42 Dienstag 07. September Liegeplatz b. Haastricht – Liegeplatz b. Montfort
17,1 km – 4 Brücken – 2 h + 1 h Stadtbesichtgung Oudewater
Bisher kannte ich Brückengeld nur von Friesland. Aber bei der Haastrechtbrug möchte man auch 2.- haben. Sehr gerne bei so einem netten Brückenwärter.

Die Holländische Ijssel ist einfach soo schön zu fahren. Wir sind fast alleine unterwegs. Nur aus der Gegenrichtung kommen uns hin und wieder Schiffe entgegen.

Englisches Kanalschiff

Wir machen einen Stopp in Oudewater. Ich habe mir mir vorgenommen, soviele Städtchen bzw. Dörfchen entlang der Ijssel anzuschauen. Oudewater ist niedlich, nicht groß, aber es gibt immerhin HEMA + einen Alkoholladen.
In der Vergangenheit hatte jede Stadt ihr eigenes Waaghaus, in dem die Menschen ihre Waren wogen, bevor sie sie verkauften. Doch vor wenigen Jahrhunderten wurden diese Waagen auch verwendet, um Menschen, die der Hexerei beschuldigt wurden, zu wiegen. Hier ging es im Mittelalter ehrlich zu, wenn eine Person mithilfe der Hexenwaage beweisen wollte, daß der Verdacht zu unrecht bestand. Es hat, laut der Dokumentation, nie eine Person gegeben, die diesen Test nicht bestanden hat. Wir haben ihn auch bestanden.

Wir sind eindeutig zu schwer, um eine Hexe oder ein Hexenmeister zu sein 😉

Immer wieder lustig die schiefe Bauweise mancher Häuser zu sehen. Das hing mit dem Baupreis zusammen. Man zahlte fürs Fundament. Also unten klein und oben wird dann einfach breiter gebaut.

Ein gerades Stadhuis

Mittags erreichen wir Montfort und bleiben wieder an der grünen Wiese. Am nächsten Tag stellen wir auch da fest, daß man nach der Drehbrücke Montfort noch schöner liegt und vor Allem hört man die die Kirchenglocken vielleicht nicht so sehr. Die schlägt nämlich laut und deutlich jede Nacht. Am Ende des Steges ist sogar ein öffentliches Freibad und man kann für 50 Cent Wasser tanken.
Montfort selber hat eigentlich nicht viel zu bieten, da ist mir Oudewater und natürlich Ijsselstein schon lieber.

Tag 43 Mittwoch 08. September Liegeplatz b. Montfort – Passantenhafen Viannen
20,1 km – 10 Brücken – 3 Schleusen – 4 h + 1 h Stadtbesichtgung Ijjsselstein
Nach 1h kommen am Hafen Marnemonde vorbei. Sehr schön, ich wäre da glatt reingefahren – aber es ist ja noch viel zu früh. Dann Zwischenstopp in Ijsselstein. Schöne größere Stadt, sogar mit Fahrradreperaturladen. Das Städtchen lohnt sich auch mal für einen längeren Stopp. Hier befindet sich auch das kleinste niederländische Restaurant, welches aber nur von Do-So aufmacht. In Ijjsselstein gibt es, natürlich neben Hema und Blokker viele andere Geschäfte. Einen Fisch und ein Fahrradreperaturladen ebenfalls.

Einfahrt nach Ijsselstein
Das kleinste Restaurant

Die Nikolai Basilika in Ijjselstein ist absolut sehenswert.

Und weiter geht’s. Die Strecke seit Montfort sind wir vor 3 Jahren schonmal gefahren, aber ich genieße diese Motive immer wieder.

Nur nicht neidisch werden. Davor gibt es noch einen großen Naturteich – aber die Bäume werden immer höher

Die Fahrt ist weiterhin sehr schön, kaum Betrieb auf dem Wasser und es „ärgern“ uns kurz vor Schluß nur die Konniginnsluis und Viannensluis. Da verlieren wir dann doch fast 1h. Der Schleusenwärter der Konniginnsluis hält munter ein Schwätzchen mit Fußgängern und wir stehen an der Schleusenmauer und ölen vor uns hin. Ich glaube, heute ist der wärmste Tag der Reise mit 26 Grad.

Nach diesen Schleusen ist es mit der Gemütlichkeit der Holländischen Ijssel vorbei. Wir kommen auf den Merwedekanal und wollen im Passantenhafen Viannen übernachten. Sind auch nur Anleger in der Nähe der Stadt, aber AH + Jumbo sind direkt ums Eck. Leider gibt es jetzt gegenüber eine große Baustelle, die entsprechend krach macht.